Bis Ende April arbeiten Sie nur für den Staat.
Veröffentlicht am 01.03.2011 von endurit gmbh | 7 Kommentar(e)
Und finanzieren damit wenigen Auserwählten eine neue 4½-Zimmer-Wohnung am See für 1'720 Franken.
Als Mieter spüre ich die Dynamik im Wohnungsmarkt am eigenen Leibe. Nach langen Jahren im Seefeld musste ich dieses schöne Quartier verlassen. Ursache für den Druck auf die Mietpreise: Mehr Menschen wollen mehr Raum bewohnen, die Nachfrage wächst schneller als das Angebot, und so steigen die Preise.
Jeder vernünftige Mensch würde einem solchen Nachfrageüberhang mit einer Angebotssteigerung begegnen. Nicht so die Linke: Sie tut, was sie immer tut, nämlich das Problem mit viel Geld zuzuschütten. Mit dem Geld anderer selbstverständlich. Anstatt die Symptome zu bekämpfen und Neubauten zu erleichtern, will die Linke neu 33% (bisher 25%) aller Wohnungen direkt oder indirekt subventionieren. Um dies zu erreichen, müsste die Stadt massiv Liegenschaften aufkaufen. Geschätzter Kostenpunkt: 40 Mrd. Franken.
Was das bedeutet, zeigt die geplante kommunale Wohnsiedlung an der Bellerivestrasse beispielhaft: Von den rund 110 Wohnungen soll ein Drittel subventioniert werden. Einige Glückliche kommen so zur eingangs erwähnten Traumwohnung zum Schnäppchenpreis. Die Übrigen dürfen mitzahlen. Kostenpunkt: 70 Mio. Franken.
Damit beweist die Linke einmal mehr, dass sie keinen Schimmer von wirtschaftlichen Vorgängen hat. Denn wenn 33% der Wohnungen in der Stadt unter Preis vermietet werden, so tritt das Gegenteil des gewünschten Effekts ein: Die niedrigen Preise locken noch mehr Menschen in die Stadt, der Preisdruck im nicht subventionierten Restmarkt steigt weiter, die Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen werden noch länger. Der Mittelstand bezahlt dabei gleich doppelt: zum einen den Beitrag an die Wohnungen des glücklichen, subventionierten Drittels, und zum anderen selber eine höhere Miete.
Die Linke zeigt aber auch, dass ihr an einem effizienten Mitteleinsatz nicht gelegen ist. Anstatt subventionierte Wohnungen auf wertvollem Boden am Zürichsee zu erstellen, könnte man das Land im Baurecht vergeben und mit dem (hohen) Ertrag in einem anderen Quartier ein Mehrfaches an Wohnungen subventionieren.
Wenn dann aber Private Wohnraum schaffen wollen, herrscht in der Stadt Willkür. So hat die Schönheitskommission (Bausektion) unter SP-Stadtrat Odermatt kürzlich 35 neue Wohnungen beim Klusplatz verhindert. Begründung: die Gebäudeform wirke „unregelmässig und zufällig“. Obwohl der Bau gesetzeskonform war, mehr und energiefreundlichere Wohnungen gebracht hätte und selbst der Nachbarschaft gefiel. Und all das, ohne den Steuerzahler zu belasten. Aber vielleicht war genau dies das Problem?
Mit ihren sozialistischen, rückwärtsgewandten Ansätzen im Wohnungsmarkt macht die SP ihrem weltfremden Parteiprogramm alle Ehre.